A: Angehörig
B: Betroffen
P: Professionell
Neulich hatten wir ein trialogisches Treffen. Was das ist?
Die Trialogische Arbeit ist ein zentraler Bestandteil der psychosozialen Versorgung und ist besonders wirksam in der Arbeit bei Menschen mit psychischen Erkrankungen. Diese Methode vereint drei verschiedene Perspektiven: die der Betroffenen, die der Angehörigen und die der professionellen Helfer.
Der Trialog schafft einen sicheren und respektvollen Raum, in dem alle Beteiligten gleichberechtigt ihre eigenen Erfahrungen, Gefühle, Ideen und ihr Wissen teilen können. Er ermöglicht ein tieferes Verständnis und einen konstruktiven Austausch zwischen den Beteiligten.
Betroffene können ihre Erfahrungen und Bedürfnisse ausdrücken, ihre Stimme erheben und aktiv an ihrer eigenen Genesung und Versorgung mitwirken. Angehörige können ihre Sorgen, Ängste und Hoffnungen teilen, Unterstützung und Verständnis finden und lernen, wie sie ihre Lieben und sich selbst am besten unterstützen können. Fachleute können von den Erfahrungen und Perspektiven der anderen lernen, ihre Praxis reflektieren und verbessern und eine effektivere und empathischere Versorgung bieten.
In einem Trialog wird jedes Individuum in seiner Ganzheit gesehen und gehört. Es geht nicht darum, wer Recht hat oder wer die Wahrheit besitzt, sondern um das Teilen von unterschiedlichen Wahrheiten, das Zuhören und das Lernen voneinander.
Es ist ein Prozess, der Geduld, Offenheit, Respekt und Mitgefühl erfordert, und es ist auch ein Weg der Heilung, der Stärkung und der Hoffnung. Es ist der Glaube daran, dass gemeinsam mehr erreicht werden kann, dass jeder eine wichtige Rolle spielt. Es ist ein Lichtblick in den schwierigen Zeiten und ein Wegweiser für eine bessere, menschlichere und mitfühlendere Zukunft.
Der Trialog ist mehr als eine Methode, er ist eine Philosophie und eine Praxis des Zuhörens, des Austauschs und der Zusammenarbeit, die das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir psychische Gesundheit verstehen und behandeln, zu verändern.
Trialogische Arbeit wird zu den verschiedensten Themen angeboten Sucht, Missbrauch, Magersucht, Borderline…. Und immer wieder beobachte ich das manch ein Angehöriger in den Zoom Meetings sich „versehentlich“ das B hinter seinen Namen schreibt. Sich also als Betroffen einträgt. Schnell wird auf A korrigiert, sobald es einem auffällt. Dennoch ist diese Verwechslung bemerkenswert. Sagt sie doch aus wie stark belastet und betroffen die Angehörigen sind.
Hilfe gibt es da draußen!
Versprochen!