Holzhacken

Manchmal tut Holzhacken gut!

Holzhacken kann eine kraftvolle und therapeutische Erfahrung sein, eine
Möglichkeit, sich von den täglichen Sorgen und dem Ärger zu befreien.

Soweit so klar. Und sagen kann man das so natürlich auch… nur was
passiert, wenn man, oder in dem Fall ich, es heute Morgen auch noch
mache? Aber langsam und von vorne…

Ich habe mich geärgert. Meine Hündin hatte beim Gassigehen etwas zu
fressen entdeckt, was sie für absolut großartig und schmackhaft hielt.
Ich sah das anders. Sie kam nicht zu mir, als ich sie rief. Entsprechend
ging ich zu ihr. Als ich mich näherte, fing sie wütend an zu knurren, zu
bellen und nach mir zu schnappen. Das kenne ich nun schon. Wir haben sie
jetzt seit einem Jahr bei uns und im Großen und Ganzen wird das
Ressourcen-Verteidigungsthema immer besser. Dennoch macht es was mit
mir wenn sie sich so verhält. Es wühlt mich auf. Ich bekomme Angst, da ich ihre Zähne schon zu
spüren bekommen habe. In gewisser Weise fühle ich mich sogar von ihr
nicht gesehen oder anerkannt… So ein Hund ist ein 1A-Trainer. Nun gut.
Klar ist, dass es nichts bringt, sauer zu werden. Es eskaliert nur
alles. Ich brauche es auch nicht persönlich zu nehmen. Aber ich darf
mich durchaus um mein Emotionsdurcheinander kümmern. Entsprechend ging
ich in den Garten, um Holz zu hacken.

Und was passiert da?

Das Gewicht der Axt in meiner Hand. Die kalte Winterluft. Die ersten
Schläge aufs Holz. Manchmal geht es wie Butter, manchmal sind da Äste
drin und ich muss ordentlich arbeiten, damit das Holz nachgibt. Es
riecht gut. Mit jedem Schlag lässt mein Ärger nach. Meine Frustration,
meine Sorgen verwandeln sich im rhythmischen Klappern der Axt und dem
Ächzen des Holzes. Alles wird zu einer meditativen Haltung, die mich
unweigerlich in den gegenwärtigen Moment zieht. Mein Geist befreit sich.
Mit jedem gespaltenen Holzscheit fühle ich mich leichter und befreiter.
Der Holzhaufen wächst, und gleichzeitig werde ich auch immer voller,
erfüllter und zufriedener. Holzhacken ist nicht nur körperliches
Loslassen, sondern auch ein symbolisches Loslassen von allem, was mich
belastet. Ich werde ruhiger, friedvoller. Holzhacken ist heute eindeutig
keine Arbeit gewesen, sondern Selbstfürsorge. Ein Zu-mir-Kommen.

Und dann natürlich auch ein „neu“ zu Paula kommen können!